Anleger von Tagesgeld müssen mit sinkenden Zinsen rechnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins heute erneut gesenkt: auf 1 Prozent. Das entspricht einem Fall um 0,25 Prozentpunkte oder 25 Basispunkte. Der Leitzins für den Euro-Raum erreicht damit den niedrigsten Stand seit Gründung der EZB. Die EZB will damit die Konjunktur stützen.
Ein sinkender Leitzins bedeutet, dass die Banken mehr Spielraum für niedrige Zinsen für Kredite und Darlehen bekommen. So könnten Unternehmen mehr investieren und Verbraucher mehr konsumieren. Gleichzeitig führt ein sinkender Leitzins zu sinkenden Guthabenzinsen. Damit werden Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld (Termingeld) uninteressanter. Dem Markt wird weniger Geld entzogen.
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise in Europa im Herbst senkt die EZB die Zinsen fast monatlich. Dadurch sinken zwar die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld oder andere Geldanlagen. Die Zinsen für Kredite gaben jedoch kaum nach. Ähnliche Entwicklungen bemerken Ökonomen in den USA und Großbritannien.
In den USA liegt der Leitzins bei 0 Prozent, ohne dass die Kreditvergabe deutlich in Gang gekommen wäre. Großbritannien beließ den Leitzins für das Pfund auf dem Niveau von 0,5 Prozent. Auch dort hatten sinkende Leitzinsen die Kreditvergabe nicht merklich verbessert.